Bei Usability-Evaluationen wird oft zwischen Novizen und Experten unterschieden. Novizen haben keine oder wenig Erfahrung darin, eine Anwendung zu bedienen. Experten haben sehr viel Erfahrung und repräsentieren in der Regel die maximale Performance, die man mit einer gegebenen Benutzerschnittstelle erreichen kann.
Eine klare Definition der beiden Benutzergruppen gibt es nicht. Und eine binäre Einteilung ist vielleicht auch gar nicht sinnvoll. Unklar ist auch, wie stark sich die Benutzergruppen unterscheiden, und wie lange es dauert, bis aus Novizen Experten werden.
Im Rahmen einer früheren Studie stellte sich heraus, dass Benutzer z.B. für das Ausfüllen eines Bestellformulars mittlerer Komplexität typischerweise drei Durchläufe benötigten, um Experten-Performance zu erreichen. Es ist anzunehmen, dass die notwendige Anzahl an Versuchsdurchläufen von der Komplexität der Aufgabe, der Benutzbarkeit der Anwendung und den Fähigkeiten und Vorerfahrungen der Nutzenden abhängt.
Im Rahmen der Abschlussarbeit soll herausgefunden werden, welche Zusammenhänge zwischen den o.g. Faktoren bestehen. Dazu sollen eine (Bachelorarbeit) oder mehrere Studien (Masterarbeit) durchgeführt werden, in denen Taskkomplexität, Benutzbarkeit und Vorerfahrungen der Versuchsteilnehmer gezielt variiert werden. Dann soll gemessen werden, wie viele Taskdurchläufe die Nutzenden benötigen, um von Novizen-Performance zu Experten-Performance zu gelangen. Je nach Fokus können die Studien als Online-Experiment oder Laborstudie durchgeführt werden.