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Entwicklung einer mobilen App zur Selbsthilfe bei coronabedingten psychischen Störungen

Thema:
Entwicklung einer mobilen App zur Selbsthilfe bei coronabedingten psychischen Störungen
Art:
MA
BetreuerIn:
Martin Brockelmann
BearbeiterIn:
Hartl Sabrina
ErstgutachterIn:
Christian Wolff
ZweitgutachterIn:
Youssef Shiban
Status:
abgeschlossen
Stichworte:
Psychologie, Göttingen, Corona, App, mobile
angelegt:
2020-07-30
Antrittsvortrag:
2021-02-01
Abschlussvortrag:
2021-12-13
Abgabe:
2021-11-22
Textlizenz:
CC-BY

Hintergrund

Durch empirische Untersuchungen wurde festgestellt, dass Quarantänemaßnahmen von psychischen Auffälligkeiten wie Depressivität und Stressreaktionen begleitet werden. Eine aktuelle, an der PFH - Private Hochschule Göttingen durchgeführte Studie, konnte zeigen, dass sich die schwere depressive Symptombelastung zur Zeit der Corona-Krise im Vergleich zur Norm um das Fünffache erhöht hat. Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf das psychische Wohlbefinden könnten weit über die akute Krise bestehen bleiben. Ziel des neuen Projektes an der PFH ist daher die Entwicklung einer psychoedukativen Smartphone-App. Unter Psychoedukation versteht man in der Psychologie die systematische Vermittlung von Wissen um psychische Auffälligkeiten. So können Smartphone-Apps z. B. Informationen über Angst- und Depressionssymptome für NutzerInnen liefern und durch leicht durchzuführenden Übungen Entlastung bieten. Dabei sind die Einschränkungen und Vorzüge eines mobilen Geräts zu bedenken (beispielsweise Tracking der täglich zurückgelegten Strecke per GPS). Es muss also überlegt werden, welche Übungen für dieses Gerät geeignet sind bzw. wie diese optimiert werden können oder auch wie Nutzerdaten bestmöglich zu erheben sind.

Zielsetzung der Arbeit

Die Zielsetzung der Arbeit ist es, belastete Personen über mögliche Belastungssymptome, die in der Folge der Corona-Situation auftreten können (wie z.B. gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug, Schlafstörungen, innere Unruhe etc.), aufzuklären und ihnen eine erste Orientierung zur Selbsthilfe zu bieten (z. B. Übungen für Zuhause, weiterführende Adressen etc.). Die App soll hier nicht als Online-Therapie fungieren, sondern unterstützt NutzerInnen darin, sich über Symptome zu informieren, Wartezeiten auf ambulante eine psychotherapeutische Behandlung zu überbrücken oder diese zu begleiten. Gemeinsam mit Dozierenden und Studierenden der Hochschule Göttingen werden notwendige Inhalte für die App besprochen, die psychologischen Informationen und Therapiemaßnahmen gemeinsam mit einem Blockkurs von 50 Psychologiestudenten im Master entworfen und diese für die mobile Anwendung optimiert. Dabei soll auf die Vorteile von mobilen Geräten, wie beispielsweise die Nutzung von verschiedenen Sensoren, eingegangen und diese auch genutzt werden. Alle gesammelten Inhalte sollen im Optimalfall zentral gespeichert werden, sodass man auf diese auch mit anderen Geräten, wie z.B. mithilfe einer Desktop-Anwendung, zugreifen kann bzw. so eine Schnittstelle zwischen den verschiedenen Plattformen geschaffen und dem User die Möglichkeit gegeben wird, ein Nutzerkonto einzurichten. Am Smartphone gesammelte Daten könnten so vom Nutzer am Desktop eingesehen, heruntergeladen und so gegebenenfalls in einem nächsten Schritt an Ärzte/Therapeuten weitergeleitet werden. Die Funktionen der App sollen vom Screening (Abfragen und Speichern von aktuellen Informationen zu dem Nutzer, wie beispielsweise den psychischen und physischen Beschwerden mithilfe von Fragebögen), über die Psychoedukation (Aufklären über Belastungen und Symptome) bis hin zu Übungen zur Selbsthilfe reichen.

Konkrete Aufgaben

  • Entwicklung einer App für Android mit oben genannten Funktionen
  • Aneignung von Wissen über die Unterstützung von Patienten mit psychischen Störungen im Alltag (in Zusammenarbeit mit PsychologiestudentInnen)
  • Evaluation der App

Erwartete Vorkenntnisse

Erfahrungen zur Android-App-Entwicklung und Evaluation

Weiterführende Quellen

Weitere Infos direkt bei meyer@pfh.de (Private Hochschule Göttingen)

Desktop-Anwendung zu einem Therapieansatz von coronabedingten Depressionen: https://wiki.mi.ur.de/arbeiten/desktop-anwendung_zu_corona-app#