Die Digital Humanities nutzen computergestützte Methoden, um geisteswissenschaftliche Thematiken zu untersuchen. Hierzu gehören unter anderem die Musikwissenschaften. Als prägende Gruppe der 1960er-Jahre waren die Beatles im Laufe der letzten Jahrzehnte Gegenstand einiger wissenschaftlicher Arbeiten. Mason (2012) untersuchte beispielsweise, ob die Lieder der Beatles mit Hilfe von statistischer Untersuchungen in R einem bestimmten strukturellen „Genom“ zugeordnet werden können. Hierzu wurde ein Korpus populärer Beatles-Lieder analysiert und herausgefunden, dass diese sich hinsichtliche von Akkorden und Melodie-Rythmik in klare Muster einteilen lassen. Eerola et al. (2000) hat mit Hilfe eines MIDI-Korpus unter anderem den Zusammenhang zwischen Chart-Platzierung und Komplexität der Beatles-Lieder untersucht. Es wurde herausgefunden, dass eine höhere Chart Platzierung mit einer geringeren Lied-Komplexität einher geht. Das verwendete Korpus beschränkt sich jedoch lediglich auf die Melodieführung der Lieder. Um die Komplexitätsempfindung eines Liedes anhand verschiedener Faktoren festzustellen wurden bereits diverse Studien durchgeführt, unter anderem von Krumhansl & Shepard (1979).
Im Rahmen des Digital-Humanities-Kurses wurde 2015 an der Universität Regensburg ein Analysewerkzeug für die computergestützte Identifikation von Melodie-Pattern in MusicXML Dateien erstellt (Burghardt et al., 2015). Im Rahmen der Masterarbeit wird dieser Gedanke der quantitativen Musikanalyse mit Hilfe eines MusicXML-Korpus aufgegriffen. Dieses soll mit dem Programm GuitarPro aus den Dateien der Plattform ultimate-guitar.com aufgebaut werden.
Ziel ist es, aus verwandter Literatur Metriken abzuleiten, mit Hilfe derer die quantitative Komplexität eines Liedes anhand der MusicXML-Darstellung erfasst und visualisiert werden kann. Darauf aufbauend soll die Komplexitäts-Entwicklung der Beatles-Lieder zwischen 1962 und 1970 untersucht und mit den Ergebnissen verwandter Arbeiten gegenübergestellt werden.
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