Konzeption und Entwicklung einer Smartphone-Anwendung zur Unterstützung funktionaler Analphabeten beim Schriftspracherwerb und im Alltag

Thema:
Konzeption und Entwicklung einer Smartphone-Anwendung zur Unterstützung funktionaler Analphabeten beim Schriftspracherwerb und im Alltag
Art:
MA
BetreuerIn:
Christian Wolff
BearbeiterIn:
Miriam Cordes
ErstgutachterIn:
Christian Wolff
ZweitgutachterIn:
N.N.
Status:
abgeschlossen
Stichworte:
mobile UX, Analphabeten, Informationsverhalten, E-Learning, Sprache
angelegt:
2016-10-24
Beginn:
2016-07-01
Anmeldung:
2016-11-01
Antrittsvortrag:
2016-11-07
Abschlussvortrag:
2017-06-12
Abgabe:
2016-03-31
Textlizenz:
Unbekannt
Codelizenz:
Unbekannt

Hintergrund

Eine Studie, die 2011 von der Universität Hamburg durchgeführt wurde, ermittelte, dass in Deutschland 7,5 Millionen deutschsprachige, erwachsene funktionale Analphabeten leben. Dennoch besucht nur ein Bruchteil einen Alphabetisierungskurs. Dies liegt zum Beispiel an fehlenden Kursangeboten, mangelnder Motivation oder Schamgefühlen. E-Learning Angebote für deutschsprachige, erwachsene Analphabeten sind in geringem Maße vorhanden. So können Lernende beispielsweise auf der Seite „ich-will-lernen.de“ Übungsaufgaben absolvieren oder mit der Smartphone-Anwendung IRMGARD vom Verein KOPF, HAND + FUSS feste Lernmodule durcharbeiten.

Zielsetzung der Arbeit

Im Zuge dieser Masterarbeit soll eine m-Learning Applikation für Android-Smartphones konzipiert, entwickelt und evaluiert werden, die deutschsprachige, erwachsene funktionale Analphabeten bei der Alphabetisierung unterstützt. Funktionale Analphabeten sind eine sehr heterogene Nutzergruppe und haben unter anderem einen unterschiedlichen Kenntnisstand oder Probleme was das Lesen und Schreiben betrifft (Lumsden, Leung & Fritz, 2005). Daher soll die zu entwickelnde Anwendung im Gegensatz zu bereits vorhandenen Lernangeboten keine vorgegebenen Lernmodule beziehungsweise Aufgaben enthalten, sondern es dem Nutzer selbst überlassen, welche Inhalte er sich erarbeiten möchte, wobei er vom System unterstütz wird. Lernende entscheiden selbst, welche Texte sie lesen oder schreiben möchten was dem Prinzip des Spracherfahrungsansatz entspricht und den Vorteil bietet, dass Lernende motivierter sind. Technisch wird dies durch den Einsatz von Spracherkennung (Text-to-Speech sowie Speech-to-Text) und Texterkennung (OCR) ermöglicht.

Konkrete Aufgaben

* Recherche vorhandener e-Learning-Angebote für (funktionale) Analphabeten * Recherche der Themen (funktionaler) Analphabetismus, Didaktik für Analphabeten, e-Learning für Analphabeten * Anforderungsanalyse * Design und Konzeption der Anwendung * Implementierung der Anwendung * Evaluation der Anwendung und Einarbeiten der Ergebnisse * Anfertigen der schriftlichen Arbeit

Erwartete Vorkenntnisse

* Softwareentwicklung (Android) * e-Learning, m-Learning * Users with special needs * Usability-Testmethoden

Weiterführende Quellen

http://blogs.epb.uni-hamburg.de/leo/ http://www.kopfhandundfuss.de/Seiten/Aktuelle%20Projekte/App-IRMGARD.aspx Männle, U. & Spaenle L. (Hrsg.). 2014. Alphabetisierung – Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. München: Hans-Seidl-Stiftung e.V. Alfa-Forum Zeitschrift für Alphabetisierung und Grundbildung. 2014. Nr. 85 – Digitale Medien Lumsden, J., Leung, R., D'amours, D., & McDonald, D. (2010). ALEX©: a mobile adult literacy experiential learning application. International journal of mobile learning and organisation, 4(2), 172-191. Iqbal, T., Hammermüller, K., & Tjoa, A. (2011). Realization of 3D virtual world platform for the basic education of adult illiterates. Journal of Mobile Multimedia, 7(3), 194-215. Eme, E. (2011). Cognitive and psycholinguistic skills of adults who are functionally illiterate: Current state of research and implications for adult education. Applied Cognitive Psychology, 25(5), 753-762. Tymister, U. (1994). Schriftspracherwerb funktionaler Analphabeten. Lernprozesse Erwachsener unter Berücksichtigung des Computereinsatzes. Frankfurt/M.