Untersuchung der Telegram-Kanäle der "Querdenker"-Bewegung
- Thema:
- Untersuchung der Telegram-Kanäle der "Querdenker"-Bewegung
- Art:
- MA
- BetreuerIn:
- Michael Achmann
- BearbeiterIn:
- Theresa Strohmeier
- ErstgutachterIn:
- Raphael Wimmer
- ZweitgutachterIn:
- Christian Wolff
- Status:
- abgeschlossen
- Stichworte:
- content-analysis, inhaltsanalyse, verschwörungsideologien, fake-news, telegram, social media, digital methods
- angelegt:
- 2022-01-18
- Antrittsvortrag:
- 2022-07-11
- Abschlussvortrag:
- 2023-02-13
- Abgabe:
- 2023-03-03
Hintergrund
Auf die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus reagierte ein Teil der deutschen Bevölkerung mit Protesten. Im Verlauf der Monate nahm die Anzahl und Größe an Demonstrationen zu. Außerdem entwickelte sich daraus die Bewegung „Querdenken“. Auch die Inhalte der Proteste wechselten von legitimer Kritik an den Maßnahmen immer mehr zu Staats- und Politikfeindlichkeit („Querdenken 711“ wird beobachtet). Hierzu gibts es bisher noch wenig Literatur.
Zur Organisation der Demonstrationen wurde der Instant-Messaging-Dienst Telegram verwendet (Holzer, 2021). Telegram bietet einige Privatsphäre-Einstellungen, wodurch Nutzer nahezu anonym agieren können (Telegram FAQ, o. D.). Dies ist einer der Gründe, weswegen Telegram auch von anderen extremistischen Bewegungen beispielsweise zur Mitgliederakquise und Informationsverbreitung verwendet wird (Hause, 2021). Daher gibt es immer wieder Diskussionen um den richtigen Umgang mit rechtlich relevanten Inhalten ( einer der vielen Artikel hier z. B. bei heise.de).
Die aktuellen Entwicklungen sowie die steigenden Nutzerzahlen Telegrams zeigen, dass weitere Forschung in diesem Bereich notwendig ist.
Zielsetzung der Arbeit
Ziel der Arbeit ist es, die Telegram-Kanäle der „Querdenker“-Bewegung im Verlauf der Covid-19-Pandemie zu charakterisieren.
Konkrete Aufgaben
- Sammlung von einschlägigen Telegram-Gruppen, Festlegung eines sinnvollen Samples.
- Crawlen der Gruppen, Erfassung von Inhalten, Links, Medien und der Verbindung zwischen Gruppen durch Links und weitergeleitete Nachrichten.
- Entwicklung einer einschlägigen, in der Theorie fundierten oder in den Daten fundierten, Forschungsfrage, die durch das gesammelte Material beantwortet werden kann.
- Auswertung der Daten durch passende Methoden. Denkbar z. B.: Timeline-Auswertung, Topic-Modeling, Netzwerkanalyse, Link-Analyse, Inhaltsanalyse, …
- Visualisierung der Ergebnisse
Erwartete Vorkenntnisse
- Social-Media und Such-Affinität um relevante Gruppen-Links auf Plattformen wie Twitter und Facebook aufzustöbern.
- Python-Kenntnisse.
- Von Vorteil: Datenbanken (z. B. MariaDB oder MongoDB).
- NLP-Kenntnisse.
Weiterführende Quellen
- Holzer, B. (2021). Zwischen Protest und Parodie: Strukturen der »Querdenken«-Kommunikation auf Telegram (und anderswo).
- Telegram FAQ. (o. D.). Telegram. https://www.telegram.org/faq
- Hause, F. (2022). Wachstumsdynamiken, Inhalte und Emotionen in ‚identitären ‘Chatgruppen: Eine Text-Mining-und Sentiment-Analyse von Chatgruppeninhalten der ‚Identitären Bewegung ‘in Deutschland. kommunikation@ gesellschaft, 23(1).