arbeiten:privacy_concepts_for_direct_sharing_of_sensible_information_on_smartphones

Bewusste Informationsfreigabe auf gemeinsam genutzten Mobilgeräten

Thema:
Bewusste Informationsfreigabe auf gemeinsam genutzten Mobilgeräten
Art:
BA
BetreuerIn:
Christian Wolff, Caren Altmann (Verwaltungs-EDV), Alexander Bazo (Verwaltungs-EDV)
BearbeiterIn:
Julian Schweizer
ErstgutachterIn:
Christian Wolff
Status:
in Bearbeitung
Stichworte:
Usability Engineering, Software Engineering, Mobile User Interfaces, Universität Regensburg, UR-EDV
angelegt:
2023-06-01
Antrittsvortrag:
2024-03-06

Hintergrund

Besonders im Rahmen der COVID-19-Pandemie hat sich die Häufigkeit der Situationen, in denen Menschen sich auch in alltäglichen Situationen, etwa beim Einkaufen oder beim Restaurantbesuch, gegenüber Dritten ausweisen müssen, erhöht. In vielen dieser Situationen werden Softwarelösungen auf Basis der persönlichen Mobilgeräte eingesetzt. Die auf dem eigenen Mobilgeräte gespeicherten Personeninformationen sind dabei die Datengrundlage für direkte Interaktionen zwischen den Dateninhabern und den Personen, die deren Identität sicherstellen müssen. Der Austausch erfolgt meist durch das Vorzeigen der auf dem eigenen Gerät angezeigten Informationen. Aus diesem Kontext ergeben sich einige ungelöste Probleme: in der Regel besteht ein Missverhältnis der auf dem Gerät insgesamt verfügbaren Informationen und der Teilmenge, der für die Identitätsprüfung relevanten Inhalte. Die Vorauswahl und das anschließende Präsentieren sind nicht an die besonderen Anforderungen einer zuerst privaten und dann öffentlichen Nutzung des eigenen Geräts angepasst. In (aktuellen) Forschungsarbeiten werden dabei vorrangig die individuelle Einstellung der Nutzer und Nutzerinnen zu Privacy-Themen [1], technische Lösungen zum Schutz privater Inhalte bei der Nutzung von Smartphones im öffentlichen Raum [2] oder die sozialen Aspekte der individuellen Smartphonenutzung im sozialen Umfeld thematisiert [3]. Das Interaktions- und Kollaborationsverhalten von Nutzenden während der bewusste und gewollte gemeinsame Nutzung eines Smartphones scheint kaum untersucht zu werden.

Digitaler Mitarbeitendenausweis

Dieses Thema wird im Kontext eines laufenden IT-Projekts der Universität Regensburg ausgeschrieben. Die Universität möchte alle Mitarbeitenden einen digitalen Mitarbeitendenausweis bereitstellen, über den sich die Beschäftigten einfach gegenüber Dritten, vor allem aber gegenüber den IT-Systemen der Universität ausweisen können. Erste Informationen zu diesem Vorhaben werden auf dieser Seite zusammengestellt.

Zielsetzung der Arbeit

Im Rahmen dieser Arbeit soll ein prototypisches Konzept entwickelt werden, dass Nutzer*innen die situationsbezogene Auswahl der für eine konkrete Identitätsbestimmung notwendiger Informationen erlaubt und es den Dateninhabern dann möglichst einfach und sicher erlaubt, diese Informationen an die Identität-feststellende Person weiterzugeben. Ein Schwerpunkt der Arbeit soll auf der Untersuchung und Unterstützung der physikalischen Interaktion zwischen den beteiligten Personen und Geräten liegen. Als konkreter Anwendungsfall können dabei mögliche Einsatzszenarien des geplanten digitalen Mitarbeitendenausweis der Universität Regensburg exploriert werden.

Konkrete Aufgaben

  • Sammeln und Spezifizieren möglicher Einsatzszenarien eines digitalen Mitarbeitendenausweis für die Mensch-zu-Mensch-basierte Identitätsfeststellung im universitären Arbeitsalltag
  • Nutzerzentrierte Untersuchung der gefundenen Einsatzszenarien- Nutzerzentrierte, iterative Umsetzung passender UI-Konzepte
  • Evaluation der entstandenen Prototypen unter möglichst realistischen Bedingungen
  • Beurteilung und Aufbereitung der Evaluationsergebnisse für eine Verwendung im Gesamtprojekt

Erwartete Vorkenntnisse

  • Gute Kenntnisse auf Gebiet des User-Centered Designs (aus dem Bachelorstudium der Medieninformatik)
  • Gute Kenntnisse auf dem Gebiet der kollaborativen Softwareentwicklung (aus dem Bachelorstudium der Medieninformatik)
  • Bereitschaft zu und Interesse an der Gestaltung und Umsetzung partizipativer Designprozesse
  • Erste Erfahrung in der Umsetzung komplexer Mobil-Anwendungen, z.B. über die Android- oder iOS-Plattformen oder anderen Frameworks wie Flutter

Weiterführende Quellen

  1. It’sa hard lock life: A field study of smartphone (un) locking behavior and risk perception, Marian Harbach, Emanuel Von Zezschwitz, Andreas Fichtner, Alexander De Luca, Matthew Smith 2014, July. In Symposium on usable privacy and security (SOUPS 2014), https://www.usenix.org/conference/soups2014/proceedings/presentation/harbach, 2014
  2. Keep Others from Peeking at Your Mobile Device Screen!, Chun-Yu (Daniel) Chen, Bo-Yao Lin, Junding Wang, and Kang G. Shin, 25th Annual International Conference on Mobile Computing and Networking (MobiCom '19), https://dl.acm.org/doi/10.1145/3300061.3300119, 2019
  3. An exploration of rules and tools for family members to limit co-located smartphone usage, Khalad Hasan, Debajyoti Mondal, David Ahlström, and Carman Neustaedter, Proceedings of the 11th Augmented Human International Conference (AH '20), https://doi.org/10.1145/3396339.3396364, 2020